Methodenempfehlungen
Neben dem direkten Einfluss durch fachliche und organisatorische Entscheidungen, nehmen Führungskräfte zudem sowohl mit ihrem Arbeitsverhalten als auch mit ihrem Sozialverhalten einen starken Einfluss auf ihre Mitarbeitenden. Die Persönlichkeit von Führungskräften bestimmt in hohem Maß, wie sie sich in sozialen Situationen verhalten und wie sie mit Arbeitsaufgaben umgehen. Aus diesem Grund sollte die Persönlichkeit von Bewerber*innen auf Führungspositionen betrachtet werden. Dazu bieten sich Persönlichkeitsverfahren an, die auf ökonomische Weise einen Einblick in die Persönlichkeitsstruktur von Bewerber*innen gewähren.
Führungskräfte müssen außerdem täglich eine Vielzahl komplexer Informationen aufnehmen, verarbeiten und rational logische Entscheidungen treffen. Die kognitive Leistungsfähigkeit einer Person bestimmt maßgeblich, wie gut dies gelingt. Sie kann mithilfe von kognitiven Testverfahren gemessen werden, die einen Einblick geben, wie gut Personen mit komplexen Informationen umgehen und logische Schlussfolgerungen ziehen können.
Um einen ganzheitlichen Eindruck der Eignung ihrer Bewerber*innen zu erhalten, empfehlen wir zusätzlich den Einsatz weiterer diagnostischer Instrumente. Wissenschaftliche Erkenntnisse und die Empfehlungen der DIN 33430 machen deutlich, wie wichtig ein multimodales Vorgehen bei der Personalauswahl ist. Testverfahren sind in diesem Zusammenhang immer nur als ein Baustein zu begreifen, der von Erkenntnissen aus weiteren, anforderungsbezogen Instrumenten ergänzt wird. Dabei eignen sich im Kontext der Führungskräfteauswahl insbesondere strukturierte und kompetenzbezogene Interviews und Rollensimulationen.